Positionspapier Große Straße

Positionspapier der FDP Kranenburg zur Umgestaltung der Großen Straße
Ja zur Aufwertung des Ortskerns – Nein zum Bachlauf
Generationenverantwortung statt Symbolpolitik
Die FDP Kranenburg setzt sich für eine generationengerechte, solide und zukunftsorientierte Kommunalpolitik ein. In Zeiten erheblicher finanzieller Unsicherheit – auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene – halten wir die geplante Investition von rund 60.000 € jährlich für den Betrieb und Unterhalt eines künstlichen Bachlaufs durch die Große Straße für nicht tragbar. Das Vorhaben mag symbolisch wirken, bringt jedoch langfristige Kosten mit sich, die nicht nur die kommenden Jahre, sondern auch künftige Generationen belasten werden.
Kein erkennbarer touristischer Nutzen
Ein häufig genanntes Argument für den Bachlauf ist seine angebliche Attraktivität für den Tourismus und der erwartete Zulauf zur Großen Straße. Wir als FDP Kranenburg teilen diese Einschätzung nicht. Es ist nicht erkennbar, dass ein künstlicher Wasserlauf in einem kleinen Ortskern wie Kranenburg spürbare positive Effekte auf Besucherzahlen oder die Aufenthaltsqualität haben wird. Vielmehr handelt es sich um ein Projekt mit begrenztem Mehrwert und hohen Folgekosten.
Kranenburgs Herzstücke anders denken
Wir sind der Meinung: Die zentralen Orte unserer Gemeinde – wie die Große Straße und der Marktplatz – verdienen eine nachhaltige, funktionale und bürgernahe Gestaltung. Dies ist möglich ohne kostenintensiven Wasserlauf, zum Beispiel durch Sitzgelegenheiten, Begrünung oder bürgerschaftlich getragene Ideen. Der Umstand, dass ein über Jahre hinweg erarbeitetes Konzept den Bachlauf vorsieht, entbindet die Politik nicht von der Pflicht, aktuelle Gegebenheiten zu berücksichtigen und Entscheidungen verantwortungsvoll und flexibel anzupassen.
Wir brauchen ein Wiedererkennungsmerkmal, ja – aber eines, das authentisch zu Kranenburg passt, ökonomisch tragbar ist und von der Bevölkerung mitgetragen wird.
Veranstaltungen nicht zusätzlich belasten
Hinzu kommt: Der geplante Bachlauf birgt praktische Risiken – insbesondere bei der Durchführung von Veranstaltungen wie dem Karneval. Absicherungsfragen sind schwer abschätzbar und daher oft nicht abschließend zu klären, was mit erheblichem organisatorischen und finanziellem Mehraufwand verbunden ist.
Ein klügerer Plan lag vor – Schließung ab Mühlenstraße
Wir möchten zudem betonen, dass die FDP bereits einen Alternativvorschlag eingebracht hat: eine Umgestaltung erst ab der Mühlenstraße. Mit dieser Variante wäre nicht nur eine pragmatische Entwicklung möglich gewesen – sie hätte auch zu einer anderen Kostenverteilung geführt, die wiederum neue Handlungsoptionen für andere wichtige Vorhaben in der Gemeinde eröffnet hätte.
Fazit: Verantwortung zeigen – Bachlauf ablehnen
Die Entscheidung über den Bachlauf ist keine rein gestalterische, sondern vor allem eine finanz- und generationenpolitische Frage. Sie bindet Ressourcen für Jahrzehnte und schränkt unseren Handlungsspielraum für dringendere Zukunftsprojekte massiv ein. Deshalb sagen wir als FDP Kranenburg klar:
Ja zur Aufwertung des Ortskerns – aber Nein zum Bachlauf.
Wir setzen uns für eine sinnvolle, realitätsnahe und bürgerorientierte Gestaltung ein, die zu Kranenburg passt – nicht nur heute, sondern auch für morgen.
Aus Verantwortung gegenüber einer sachgerechten und zukunftsorientierten Ortsentwicklung haben wir als FDP nur dem Wasserspiel auf dem Marktplatz zugestimmt, den Bachlauf jedoch abgelehnt. Unsere Bedenken hinsichtlich Kosten und Nutzen fanden leider keine Mehrheit. Der Rat entschied sich am Ende für die Realisierung eines Bachlaufs in Kombination mit dem Wasserspiel.